- 20. Dezember 2024
- Posted by: Mario Kraatz
- Category: Karriereperspektiven

Berufseinstieg ohne Prädikatsexamen
Die begehrten juristischen Berufe in Justiz und Großkanzleien sind heutzutage vielerorts auch ohne das ehemals notwendige Vollbefriedigend erreichbar. In der Justiz hat man ab zwei Examina mit jeweils 7,5 Punkten derzeit die Einstellungsvoraussetzungen erfüllt. Mit einem Befriedigend oder gar einem oberen Befriedigend ist man also gut aufgestellt, um eine verheißungsvolle Karriere als Jurist zu starten. Spätestens bei Unterzeichnung eines entsprechenden Arbeitsvertrages, macht sich das Investment ins Studium bezahlt, vor allem die Kosten für ein Jura Repetitorium lassen sich dann mehr als schnell wieder reinholen, selbst wenn man zu Beginn des Studiums schon eine Jura Nachhilfe in Anspruch genommen hat, ist auch das schnell wie reingeholt.
Juristische Berufe mit ausreichend im Staatsexamen
Wie sieht es aber mit einem Examen im Bereich ausreichend (< 6,50 Punkte) aus? Immerhin liegen ca. 30 % – 35 % der Absolventen in diesem Bereich. Dies vorweg, Taxifahren muss heutzutage kein Volljurist mehr. Selbst mit zweimal 4,0 Punkten lässt sich nach dem Referendariat als fertiger Volljurist oder Volljuristin noch eine Anstellung finden, von der man gut leben kann und die einen auch inhaltlich erfüllt. In der heutigen Zeit ist man nicht mehr auf langweilige Sachbearbeitertätigkeiten in Versicherungen und dergleichen beschränkt.
1. Keine Chancen auf Großkanzlei oder Justiz
Wie bereits gesagt, stehen die Chancen auf eine Anstellung als Richter, Staatsanwalt oder Anwalt in einer Großkanzlei schlecht. Das muss aber nicht weiter schlimm sein, denn es gibt genügend andere, spannende juristische Berufsfelder, die einem mit der Note ausreichend offenstehen.
2. Mittelständische oder kleinere Kanzlei
In mittelständischen und kleineren Kanzleien stehen heutzutage – angesichts der demografischen Entwicklung – die Chancen hervorragend, eine Anstellung als Anwalt zu bekommen. Natürlich ist das Gehalt nicht so hoch wie in einer Großkanzlei, aber viele mittelständische Kanzleien zahlen dennoch Gehälter, die weit über den Einstiegsgehältern anderer Studiengänge, wie z.B. BWL, liegen.
3. Rechtsabteilung eines Unternehmens
Gleiches gilt für eine Tätigkeit als Syndikus in einer Rechtsabteilung eines Unternehmens. Hier sind die Gehälter mit mittelständischen Kanzleien vergleichbar, wobei die Work-Life-Balance jedoch vorteilhafter ist, als in der Anwaltschaft ist.
4. Staatsdienst
Selbst im Staatsdienst hat man heutzutage gute Chancen, mit einem ausreichenden Examen Fuß zu fassen. Und das nicht nur als Angestellter im öffentlichen Dienst, sondern sogar als Beamter im höheren Dienst als Verwaltungsjurist in der Besoldungsstufe A 13.
Hierbei ist es realistischer, in einer Landes- oder Kommunalbehörde anzufangen, als bei einer Bundesbehörde. Letztere haben traditionell mit die höchsten Einstellungsvoraussetzungen im öffentlichen Dienst.
5. Selbstständigkeit als Anwalt
Wenn Du ein unternehmerisches Talent hast und gut auf potenzielle Mandanten zugehen kannst, kann eine Selbstständigkeit als Anwältin oder Anwalt äußerst reizend sein. Hier sind Dir langfristig keine Grenzen gesetzt. Und so manche größere Anwaltskanzlei hat einmal mit einer kleinen Sozietät begonnen.
Nichtjuristische Berufe
Berufsstart in Wirtschaftsunternehmen
Viele Wirtschaftsunternehmen suchen teilweise auch für nicht juristische Arbeitsbereiche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit einem juristischen Abschluss. Denn Juristinnen und Juristen sind in der Lage, analytisch und präzise komplexe Sachverhalte zu durchdringen.
Viele Arbeitgeber aus dem nichtjuristischen Bereich sind auch weniger notenfixiert als so mancher Jurist. Wenn man später im Berufsleben überzeugt, bieten sich sogar Chancen, in die Geschäftsführung oder sonstige leitende Positionen aufzusteigen. So sind immerhin 6 % der Vorstände in DAX-Unternehmen Juristen. Ob man nachher in der Praxis überzeugt, hat oftmals wenig mit den Noten im Staatsexamen zu tun.
Im rein juristischen Bereich sind die Arbeitgeber leider oftmals voreingenommen, so dass es z.B. in einer mittelständischen Kanzlei nicht leicht ist, später zum Partner aufzusteigen. In einem Wirtschaftsunternehmen zählt hingegen in der Regel nur die Leistung im Beruf. Nach dem Berufseinstieg verlieren die Abschlusszeugnisse immer mehr an Bedeutung.
Selbstständigkeit in berufsfremden Bereichen
Einigen Absolventen gelingt es sogar, eine eigene Firma zu gründen. Eine Unternehmensgründung steht jedem offen, der Mut zur Selbstständigkeit und Unternehmergeist besitzt. Hierzu sind keine formalen Abschlüsse oder gar bestimmte Noten notwendig.
Promotion & LL.M.: Noten durch zusätzliche Qualifikationen ausgleichen
Auch wenn Dir heutzutage einige interessante Jobs auch mit ausreichend offenstehen, lohnt es sich, seine eigenen Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch Zusatzqualifikationen zu verbessern.
Eine Promotion dürfte in der Regel außerhalb des Möglichen stehen. Zwar gibt es in manchen Promotionsordnungen die (theoretische) Möglichkeit, auch mit „ausreichend“ zu promovieren. Praktisch ist es aber schwierig, einen Betreuer zu finden.
Jedoch gibt es genügend LL.M. Programme, die man auch mit einem ausreichenden Examen absolvieren kann.
Außerdem bietet es sich für all diejenigen unter Euch, die später eine Karriere als Anwalt oder Anwältin beginnen, an, einen Fachanwaltstitel draufzusetzen.
Fazit zu den Jobaussichten als Jurist mit ausreichend
Egal, wofür Du Dich nach Deinem Jurastudium und Referendariat entscheidest, der juristische Arbeitsmarkt ist derzeit so gut wie lange nicht mehr. Auch mit ausreichend im ersten oder zweiten Staatsexamen stehen Dir viele Möglichkeiten offen.
Dennoch – und an dieser Stelle muss man ehrlich sein – sind die Berufsaussichten mit „befriedigend“ oder „vollbefriedigend“ besser. Daher solltest Du immer die Möglichkeit eines Verbesserungsversuchs wahrnehmen. Lies Dir hierzu gerne unseren ausführlichen Artikel Die Notenverbesserung in Jura (Verbesserungsversuch) durch. Selbst wenn Du durch das Jura Examen gefallen bist und vielleicht sogar den Letztversuch angehen musst, lohnt sich das Investment in ein gutes Jura Repetitorium sehr schnell, am besten direkt in einen Einzelunterricht in Jura. Hier bestehen die besten Erfolgschancen.
Mit der richtigen Examensvorbereitung kannst auch Du eine hohe Punktzahl in Deinen Examina erreichen. Die beste Vorbereitung auf das juristische Examen bietet Dir die Kraatz Group. Durch unseren maßgeschneiderten, individuellen Jura Unterricht bereiten wir Dich optimal und gezielt auf Deine Examina vor.
Melde Dich gerne bei uns für Deinen kostenlosen Beratungstermin oder eine Probestunde. Wir freuen uns auf Dich.
RA Mario Kraatz
Gründer und Geschäftsführer der Kraatz Group
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