Prädikatsjuristin gibt Tipps für das VB im juristischen Staatsexamen

Interview mit Dozentin Franziska Herrmann

In diesem Interview teilt Franziska Herrmann, Dozentin für Zivilrecht bei der Kraatz Group, wertvolle Tipps aus ihrer eigenen Jura Examensvorbereitung. Sie gibt Einblicke in die Herausforderungen und Strategien, die für ein erfolgreiches Jura-Examen entscheidend sind, und verrät Dir, wie sie das Prädikat im juristischen Staatsexamen geschafft hat. Profitiere von diesen Tipps aus erster Hand, damit auch Du ein Prädikatsexamen als Grundstein einer erfolgreichen Karriere als Anwalt, Richter oder Staatsanwalt erreichen kannst.

Kannst Du Dich kurz unseren Lesern vorstellen?

Hallo, ich bin Franziska Herrmann und unterrichte im Bereich des Zivilrechts an der Akademie Kraatz. Ich finde es bereichernd, meine Erfahrungen aus der Examensvorbereitung in Jura weiterzugeben. Deshalb bin ich Dozentin geworden.

Es ist mir wichtig, den Teilnehmern zu helfen, ihre Herausforderungen zu meistern, da viele Probleme in der Examensvorbereitung nicht einzigartig sind. Wir Dozenten hatten früher dieselben. Gerade im Einzelunterricht macht es viel Spaß zu sehen, wie man den Jurastudenten und Examenskandidaten helfen kann.

Wie war Deine eigene Jura Examensvorbereitung?

Meine Jura Examensvorbereitung war ziemlich durchwachsen. Ein zentraler Bestandteil war meine Lerngruppe, die aus zwei großartigen Kommilitoninnen bestand. Wir haben uns jede Woche getroffen und strukturiert gelernt.

Zu Beginn hatten wir einen detaillierten Plan für das ganze Jahr, der uns half, organisiert zu bleiben.

Jede Einheit war in drei Teile aufgeteilt: Eine Person stellte Fragen, eine andere bereitete einen Fall vor und die dritte Person moderierte das Ganze. Diese Struktur hat mir enorm geholfen und ich habe viel aus dem Austausch mit meinen Mitlernenden mitgenommen.

Welche Rolle spielte Deine Lerngruppe in der Vorbereitung?

Die Lerngruppe war entscheidend für meinen Lernerfolg und schließlich auch für eine gute Note im Examen. Durch das gegenseitige Fragen und Diskutieren von Fällen konnte ich die Argumente besser formulieren und verinnerlichen. Wir haben die Themen abwechslungsreich behandelt, was dazu beigetragen hat, dass ich nicht nur die Theorie verstand, sondern sie auch anwenden konnte. Diese Interaktion war für mich eine der besten Methoden, um den Stoff zu verinnerlichen.

Wie bist Du das Thema Klausurenschreiben angegangen?

Das Schreiben von Klausuren war für mich eine große Herausforderung. Ich habe viele Gedanken im Kopf, und manchmal fiel es mir schwer, diese klar zu Papier zu bringen. Von Anfang an war mir klar, dass ich meine Gedanken strukturieren musste. Ich habe deshalb viele Klausuren geschrieben, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ich meine Argumente aufbauen kann. Es ist wichtig, die eigenen Gedanken zu ordnen und zu lernen, wie man sie klar und präzise formuliert.

Am besten sollte man schon zu Beginn seines Studiums mit dem Schreiben von Übungsklausuren anfangen. Das hilft enorm.

Wie wichtig ist eine strukturierte Lernplanung?

Eine strukturierte Lernplanung ist absolut entscheidend. Ohne einen klaren Plan kann das Lernen schnell chaotisch werden. Ich empfehle, regelmäßige Wiederholungen einzuplanen und sich feste Lernziele zu setzen. Wenn man eine Struktur hat, kann man den Lernstoff besser verarbeiten und fühlt sich nicht überfordert. Ein gut durchdachter Plan hilft, den Überblick zu behalten und die Motivation hochzuhalten.

Welche häufigen Fehler siehst Du bei Examenskandidaten?

Ein häufiger Fehler ist, dass Kandidaten sich zu sehr auf einmaliges Lernen verlassen. Es reicht nicht, den Stoff einmal zu verstehen; man muss ihn auch regelmäßig wiederholen. Viele vergessen, dass sie die Informationen verarbeiten und im Gedächtnis behalten müssen.

Ein weiterer Fehler ist, dass viele sich nicht ausreichend organisieren. Ein klarer Lernplan kann helfen, den Stress zu reduzieren und die Examensvorbereitung in Jura effektiver zu gestalten. Ansonsten tritt schnell Frust und Orientierungslosigkeit auf. Ich habe erlebt, wie einige das Jurastudium abgebrochen haben, nur weil nicht genügend Struktur und Planung im Studium und in der Examensvorbereitung herrschten.

Diese Fehler führen dann am Ende häufig zu einer schlechten Bewertung im Examen.

Wie oft sollten Lerninhalte wiederholt werden?

Wiederholung ist der Schlüssel zum Erfolg. Es reicht nicht, den Stoff einmal zu lernen und zu verstehen. Ich empfehle, alle paar Monate die Inhalte zu wiederholen. Beispielsweise, wenn Du am Anfang eines Monats mit der Examensvorbereitung startest, plane am Ende des Monats einen Wiederholungstag ein. So kannst Du prüfen, was Du bereits gelernt hast und wo eventuell noch Lücken bestehen.

Die Frequenz der Wiederholung des juristischen Stoffes sollte sich mit der Zeit erhöhen. Im ersten Monat kannst Du vielleicht einen halben Tag für die Wiederholung einplanen. Im zweiten Monat könnte es schon ein ganzer Tag sein, und im dritten Monat vielleicht anderthalb Tage. Wichtig ist, dass Du die Wiederholung nicht als Hindernis ansiehst, sondern als eine Möglichkeit, Dein Wissen zu festigen. Klingt komisch, ist aber so: Wer nicht wiederholt, landet eventuell schnell wieder in seinem eigenen Wiederholungsversuch in Jura bzw. Zweitversuch in Jura.

Wie planst Du Deine Wiederholungen konkret?

Ein klarer Plan ist entscheidend. Ich empfehle, einen festen Rhythmus für Deine Wiederholungen zu etablieren. Setze Dir feste Termine und halte Dich daran. Wenn Du im ersten Monat das Material gut verinnerlicht hast, gehe im zweiten Monat gezielt auf die Themen ein, bei denen Du noch Unsicherheiten hast. Notiere Dir, was Du wiederholen möchtest, und halte das fest.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist, dass Du Dir die Zeit für die Wiederholung auch wirklich nimmst. Es ist oft verlockend, neue Themen zu lernen, aber die Wiederholung ist entscheidend, um das Gelernte im Gedächtnis zu behalten. Halte Dir also regelmäßig Zeiten frei, um Deine Fortschritte zu überprüfen und zu festigen.

Was sind Deine Tipps für den Umgang mit Druck während der Vorbereitung?

Der Druck während der Examensvorbereitung kann enorm sein. Es ist wichtig, regelmäßig Pausen einzulegen und auf sich selbst zu achten. Plane nicht nur Deine Lernphasen, sondern auch Zeiten für Entspannung und Ausgleich. Bewegung und gesunde Ernährung sind ebenfalls entscheidend. Du musst nicht jeden Tag Sport treiben, aber ein gewisses Maß an körperlicher Aktivität hilft, den Kopf freizubekommen.

Außerdem ist es wichtig, dass Du ausreichend Schlaf bekommst. Dein Körper und Geist müssen sich regenerieren können. Wenn Du Dich wohlfühlst und fit bist, kannst Du das Gelernte besser verarbeiten und bist auch in der Lage, den Druck besser zu bewältigen. Achte darauf, dass Dein Stresslevel so gering wie möglich bleibt.

Wie wichtig ist eine gute Lernumgebung für uns Juristen?

Eine gute Lernumgebung ist für den Lernerfolg unerlässlich. Umgib Dich mit Menschen, die Dich unterstützen. Eine Lerngruppe kann helfen, den Stoff zu diskutieren und verschiedene Perspektiven zu bekommen. Es muss nicht immer ein Jurist sein, mit dem Du sprichst; manchmal ist es bereichernd, mit Nicht-Juristen über Deine Themen zu diskutieren.

Zudem sollte Dein Lernort angenehm und frei von Ablenkungen sein. Gestalte Deinen Arbeitsplatz so, dass Du Dich wohlfühlst und konzentrieren kannst. Wenn Du in einer positiven Umgebung lernst, wird das Lernen deutlich effektiver.

Gibt es noch weitere juristische Tipps, die Du teilen möchtest?

Ein abschließender Tipp ist, dass Du immer wieder reflektierst, was für Dich funktioniert und was nicht. Jeder hat seinen eigenen Lernstil. Finde heraus, welche Methoden Dir am meisten helfen und passe Deinen Lernplan entsprechend an. Sei flexibel und offen für Veränderungen.

Denke daran, dass die Examensvorbereitung zwar herausfordernd ist, aber auch eine Zeit, in der Du viel über Dich selbst lernen kannst. Nutze diese Zeit, um Deine Fähigkeiten zu verbessern und Deine Kenntnisse zu vertiefen. Mit der richtigen Planung und Einstellung kannst Du die Herausforderungen meistern. Hätte ich doch schon ab dem ersten Semester in Jura einen Lernplan gehabt, wäre mir vieles einfacher gefallen. Leider sagt einem das keiner am Anfang des Studiums. Es sei denn, man besucht früh und rechtzeitig eine Jura Nachhilfe, was ich nur empfehlen kann.

Jura Einzelunterricht ist der einfachste Weg zum Prädikatsjurist / Prädikatsjuristin

Wir hoffen, dass Dir das Interview gefallen hat. Unsere erfahrenen Dozenten – selbst Prädikatsjuristen – helfen Dir dabei, dass auch Du ein VB im ersten und zweiten Staatsexamen erreichst und Dir so alle Türen für eine erfolgreiche Karriere – sei es in der Großkanzlei oder in der Justiz – offenstehen.

Sei es beim Erstellen eines Lernplans oder der Analyse des Lerntyps. Auch, wenn Du jemanden zum Reden benötigst, der Deine Sorgen kennt und erst nimmt, sind unsere Dozenten im Einzelunterricht immer für Dich da.

Vom ersten Semester über das 1. Examen (Akademie Kraatz) bis hin zum 2. Examen (Assessor Akademie) begleitet Dich die Kraatz Group auf Deinem erfolgreichen Weg. Auch falls Du Dich derzeit in einer individuellen Studiensituation befindest (z.B. Wiedereinstieg nach längerer Pause, im Examen durchgefallen, Verbesserungsversuch oder Prüfungsangst), haben wir für Dich die passende Lösung!

Nimm gerne direkt online Kontakt mit uns auf und buche jetzt Deinen persönlichen, kostenlosen Beratungstermin.

Wenn Du die Kraatz Group erst einmal “entspannt” kennenlernen möchtest, schau Dir auch gerne unsere Jura Skripten einmal an. 

RA Mario Kraatz

Gründer und Geschäftsführer der Kraatz Group

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Unsere Unterrichtsangebote

Wir hoffen, Dir für Dein Studium oder Dein Referendariat hilfreiche Inhalte (Content) bereitgestellt zu haben. Wenn auch Du Dir auf dem Weg hin zum 1. Staatsexamen und dem 2. Staatsexamen den entscheidenden “Kick” nach vorne geben möchtest, informiere Dich hier gerne weiterführend über unsere Angebote.

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Die Akademie Kraatz ist eines der führenden Jura Repetitorien in Deutschland. Seit über 20 Jahren bereiten wir Jurastudenten und in Kooperation mit der Assessor Akademie Kraatz und Heinze GbR auch Referendare mithilfe von Einzelunterricht und Kleingruppenunterricht erfolgreich auf alle relevanten Prüfungen vor.

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