Die besten Alternativen zum Jurastudium

Was kann ich alternativ machen, wenn das Jurastudium nicht klappt?

Das Jurastudium ist zweifellos anspruchsvoll, zeitaufwendig und nicht selten von Stress und Druck begleitet. Es erfordert eine Menge Hingabe und Engagement, um erfolgreich zu sein. Doch was passiert, wenn trotz aller Anstrengungen der letzte Versuch nicht erfolgreich ist? Keine Sorge, Ihr seid nicht allein! In diesem Blogbeitrag möchten wir Euch einige Alternativen und Perspektiven aufzeigen, um die Angst und den Druck zu nehmen, die mit einem möglichen Scheitern verbunden sein können.

1. Sollte ich mein Jurastudium abbrechen?

Es kommt darauf an, wie wir Juristen zu sagen pflegen. Die Frage ist komplex und sollte sehr gut überlegt sein.

a) Analyse und Reflexion

Zunächst einmal ist es wichtig, einen Schritt zurückzutreten und Eure Situation im Hinblick auf den Studiengang zu reflektieren. Das Jurastudium mag nicht für jeden die richtige Wahl sein, und das ist völlig in Ordnung. Ein Misserfolg im Studium ist nicht zwangsläufig ein Zeichen für mangelnde Intelligenz oder Fähigkeiten. Vielleicht habt ihr einfach andere Interessen und Stärken, die besser zu einem anderen Berufsfeld passen.

Aber auch der Abbruch will gut überlegt sein. Auch erfolgreiche Juristen haben manchmal Selbstzweifel oder das ein oder andere Negativerlebnis im Studium zu verkraften. Es gibt wenige Studiengänge, die Euch nachher so viele interessante Berufsoptionen eröffnen; und das sogar mit der gefürchteten Note ausreichend.

b) Viele Abiturienten haben Startschwierigkeiten

Es ist auch normal, gerade am Anfang, dass selbst gute Abiturienten zum Teil Probleme haben. Denn das Jurastudium unterscheidet sich doch sehr von der Schule. Vielleicht hast Du einfach noch nicht richtig in die juristische Denkweise hineingefunden? Bevor Du also Dein Studium abbrichst, überlege es Dir gut und rede ggf. mit einem erfahrenen Juristen (wie z.B. einem unserer Dozenten). Um Dir die Situation etwas zu erleichtern, haben wir einen ausführlichen Artikel für Dich, der sich ganz der Frage „Jurastudium abbrechen oder durchziehen?” widmet.

2. Berufsberatung und Selbstbewusstsein

Wenn Du Dich aber entschlossen hast, mit Jura aufzuhören, solltest Du nicht gleich die nächstbeste Alternative nehmen. Erst einmal bedarf es Zeit zum Nachdenken und Orientieren.

Eine professionelle Berufsberatung kann Dir dabei helfen, Deine Stärken und Interessen besser zu verstehen. Sie kann Dir auch bei der Suche nach alternativen Karrierewegen helfen, die besser zu Dir passen könnten. Glaub an Dich selbst und daran, dass Du auch außerhalb des Jurastudiums erfolgreich sein kannst.

Du bist damit auch nicht allein. Ein guter Freund von mir hat sein Jurastudium nach wenigen Semestern geschmissen, weil es einfach nicht das Richtige für ihn war. Danach hat er nach reiflichem Überlegen BWL im europäischen Ausland studiert und sein Glück gefunden.

3. Plan B: Gibt es juristische Alternativen zum Staatsexamen?

Dir gefällt das Recht, nur es hat leider mit dem Jurastudium nicht geklappt? Vielleicht bist Du schon einmal im Examen durchgefallen. Sofern Du für das Recht brennst, solltest Du aber nicht gleich aufgeben, sondern Deinen Zweitversuch oder Letztversuch angehen. Mit der richtigen Hilfe, z.B. im Jura Einzelunterricht, wird Dir der Wiederholungsversuch sicher gelingen.

Sofern Du aber endgültig durchgefallen bist oder aus anderen Gründen das Jurastudium bzw. Referendariat abbrichst, kannst Du nicht mehr einen klassischen juristischen Beruf für Volljuristen (Richter, Staatsanwalt, Rechtsanwalt, Notar) ergreifen. Das geht nur mit der Befähigung zum Richteramt, d.h. dem zweiten Staatsexamen. Dennoch gibt es einige interessante Alternativen im rechtlichen Bereich für Dich:

a) Alternatives Studium: Bachelor und Master of Law im Wirtschaftsrecht

Viele Fakultäten bieten heutzutage den integrierten LL.B. an. Es besteht die Möglichkeit, sich hier Prüfungsleistungen (wie die erfolgreich abgelegten Klausuren des Grund- und Hauptstudiums) anrechnen zu lassen. Ferner gibt es in der freien Wirtschaft Positionen, auf die man sich mit einem LL.B. und einem guten Einstiegsgehalt bewerben kann.

Tipp: Falls Deine Uni noch keinen integrierten Bachelor hat, schreibe Dich an der Fernuni Hagen ein, um ihn dort zu absolvieren. Prüfungsleistungen kannst Du Dir hier i.d.R. anrechnen lassen.

Mit dem Bachelor kannst Du Dich teilweise auch im öffentlichen Dienst bewerben: entweder im gehobenen Dienst als Beamter (A 9) oder auch als Angestellter im öffentlichen Dienst (Besoldung E 10).

Mit dem LL.B. hast Du gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Auch hast Du die Option, später noch einen Master zu machen. Hier liegt dann ein LL.M. im Wirtschaftsrecht nahe.

b) Warum nicht Rechtspfleger werden?

Wenige denken an den spannenden Beruf des Rechtspflegers. Rechtspfleger, die ein duales Studium absolviert haben, arbeiten als Beamte im gehobenen Dienst und befassen sich unter anderem mit dem Vollstreckungs- und Grundbuchrecht.

Das Studium umfasst in der Regel drei Jahre und setzt sich aus einem Fachstudium sowie einer praktischen Ausbildung in einer Behörde (meist am Gericht) zusammen.

c) Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten

Wer merkt, dass das Studieren ihm nicht liegt, für den kann die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten interessant sein. Das ist eine dreijährige duale Ausbildung (mit guten Abiturnoten kann man oft auf zwei Jahre verkürzen), die in der Berufsschule und einer Rechtsanwaltskanzlei stattfindet. Sie schließt mit einer Prüfung durch die Rechtsanwaltskammer ab. Diese juristische Ausbildung vermittelt Dir sowohl theoretische als auch praktische Kenntnisse in den folgenden Bereichen:

  • Recht
  • Rechnungswesen
  • Mandantenbetreuung
  • Büroorganisation

Übersicht Jobs für Juristen ohne Befähigung zum Richteramt

Richter/in

nein

Wirtschaftsjurist/in (LL.B./LL.M.)

ja

Staatsanwalt/in

nein

Rechtspfleger/in

ja

Rechtsanwalt/in

nein

Rechtsanwaltsfachangestellte/r

ja

Notar

nein

Öffentlicher Dienst

ja

4. Weitere Bildungsmöglichkeiten 

Ein gescheitertes Jurastudium bedeutet nicht das Ende Eurer Bildung. Es gibt zahlreiche andere Studiengänge und Weiterbildungsmöglichkeiten, die Euch neue Perspektiven eröffnen können. Vielleicht interessiert ihr Euch für Wirtschaft, Medizin, Technik oder Sozialwissenschaften. Ein Neustart in einem anderen Fachbereich könnte genau die richtige Entscheidung sein. 

Denkt daran, dass Eure bereits erworbenen juristischen Fähigkeiten und Eure analytischen Denkweisen in vielen Berufen gefragt sind. Es ist nie zu spät, einen neuen Weg einzuschlagen und eine erfüllende Karriere zu verfolgen.

5. Solltest Du das abgebrochene Jurastudium im Lebenslauf erwähnen?

Ob Du ein abgebrochenes Jurastudium im Lebenslauf erwähnen solltest, hängt von einigen Faktoren ab. In der Regel sollte das Studium jedoch erwähnt werden, da Du die Lücke im Lebenslauf füllen musst. Lücken im Lebenslauf lassen jeden Personaler stutzig werden.

  • Klarheit über den Grund des Abbruchs: Stelle sicher, dass Du den Grund für den Abbruch nicht negativ darstellst, sondern positiv formulierst. Beispiel: „Ich habe festgestellt, dass meine beruflichen Interessen in eine andere Richtung gingen und mich daraufhin entschlossen, meine Ausbildung in einem anderen Bereich fortzusetzen.“
  • Fokus auf erworbene Fähigkeiten: Erkläre dem Personaler, welche wertvollen Kenntnisse und Fähigkeiten Du während des Jurastudiums erworben hast, die für den gewünschten Job relevant sind. Beispiel: „Durch das Studium konnte ich meine analytischen Fähigkeiten und mein kritisches Denken erheblich verbessern.“
  • Verbindung zum neuen Berufsweg: Stelle den Abbruch im Kontext Deiner jetzigen Berufslaufbahn dar. Beispiel: „Nach dem Abbruch meines Jurastudiums habe ich meine Leidenschaft für Marketing entdeckt und mich beruflich in dieser Richtung weiterentwickelt.“

6. Fazit: Man muss nicht Jura studieren für eine erfolgreiche Karriere

Das Jurastudium ist zweifellos eine anspruchsvolle Herausforderung, und nicht jeder wird es erfolgreich abschließen. Aber ein Scheitern im Studium ist nicht das Ende der Welt. Es bietet die Gelegenheit, neue Wege zu erkunden und herauszufinden, wo Eure wahren Interessen und Stärken liegen. Denkt daran, dass Eure Zukunft nicht allein von Eurem Studienabschluss abhängt, sondern von Eurer Entschlossenheit, Eure Träume zu verfolgen und Euer volles Potenzial auszuschöpfen.

Lasst Euch nicht von Angst und Druck überwältigen. Jeder hat in seinem Leben Rückschläge erlebt, aber sie können auch Chancen für Wachstum und Veränderung sein. Vertraut in Euch selbst und in Eure Fähigkeit, Euren eigenen Weg zu finden, ganz gleich, wohin er Euch führt.

Damit es erst gar nicht zum Abbruch kommen muss, ist unser Jura Einzelunterricht Dein Garant für ein erfolgreiches Jurastudium. Nimm gerne Kontakt mit uns auf.

RA Mario Kraatz

Gründer und Geschäftsführer der Kraatz Group

7. FAQ – Deine Fragen, unsere Antworten

1. Welche Alternativen zum klassischen Jurastudium an der Uni gibt es?

Es gibt Bachelor- und Masterstudiengänge wie Wirtschaftsrecht, Legal Tech oder Compliance. Diese führen nicht zur Volljuristenqualifikation, eröffnen aber andere juristische Berufsfelder. Daneben gibt es auch Ausbildungsberufe, wie die Ausbildung zum Rechtsanwaltsfachangestellten.

2. Kann man mit einem alternativen Jura-Abschluss Anwalt oder Richter werden?

Nein. Dafür sind weiterhin das erste und das zweite Staatsexamen notwendig.

3. Welche Berufsaussichten bietet ein LL.B. oder vergleichbarer Abschluss?

Absolventen finden Anstellungen in Unternehmen (z. B. Rechtsabteilungen, Personal, Compliance), Kanzleien oder Behörden, jedoch ohne Anwaltsbefugnis.

4. Wird ein Bachelorstudiengang von Arbeitgebern anerkannt?

Ja, insbesondere in der freien Wirtschaft ist der LL.B. ein etablierter und gefragter Abschluss.

5. Wie unterscheiden sich LL.B.-Studiengänge vom klassischen Jura-Studium?

LL.B.-Programme sind praxisorientierter und beinhalten oft interdisziplinäre Inhalte wie Wirtschaft oder IT, während das klassische Studium stärker auf Justizkarrieren ausgelegt ist. Das Ziel der juristischen Ausbildung ist das Richteramt (auch wenn nur wenige nachher Richter werden).

6. Kann man mit einem alternativen Abschluss promovieren?

Unter bestimmten Bedingungen, z. B. mit einem passenden Masterabschluss, ist eine Promotion möglich, sofern die Promotionsordnung dies zulässt.

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