- 21. Juli 2025
- Posted by: Dr. Robert König
- Category: Seminar- und Hausarbeiten
Inhaltsverzeichnis dieses Artikels
I. Die Bedeutung juristischer Hausarbeiten
II. Wie schreibt man eine Jura Hausarbeit?
III. Kann man eine Jura Hausarbeit mit KI schreiben?
IV. FAQ zur Hausarbeit
I. Die Bedeutung juristischer Hausarbeiten
Die Hausarbeiten im Jurastudium stehen wieder einmal an? Ich zeige Dir, wie Dir das richtige Verfassen von juristischen Hausarbeiten gelingt. So wirst Du nicht nur weniger Zeit auf die juristischen Hausarbeiten verwenden, sondern letztlich auch eine bessere Note erzielen.
1. Sind Hausarbeiten fachlich gesehen notwendig?
Für viele angehende Juristen sind die Hausarbeiten eine Last. Während alte Schulfreunde in den Semesterferien das schöne Wetter genießen, müssen wir Juristen ca. drei bis sechs Wochen Bearbeitungszeit (je nachdem, wie schnell man ist) „opfern“.
Im Staatsexamen muss man außerdem „nur“ Klausuren schreiben. Die Examenshausarbeit wurde schon vor über 30 Jahren abgeschafft. Da fragen sich viele, was Hausarbeiten überhaupt nützen? Sollte man Zeit investieren oder die Hausarbeit einfach nur irgendwie bestehen?
2. Voraussetzung für die Anmeldung zum Staatsexamen
Juristische Hausarbeiten sind dennoch ein wichtiger Bestandteil des Studiums. Neben Klausuren sind sie die zweite Art von Prüfungsleistungen, mit denen Du in den ersten Semestern als Student konfrontiert wirst. Sie sollen Deine Fähigkeit, wissenschaftlich zu schreiben, unter Beweis stellen. Des Weiteren sollst Du zeigen, dass Du Dich mit rechtswissenschaftlichen Problemen vertiefend auseinandersetzen kannst.
Auch musst Du die Hausarbeiten bestehen, um die betreffenden kleinen Scheine im Grundstudium oder großen Scheine im Hauptstudium zu bekommen. Ohne diese kannst Du Dich später nicht zum Schwerpunkt und Staatsexamen anmelden.
3. Übung für die wissenschaftliche Seminararbeit
Im Schwerpunktbereich schreibst Du später eine Seminararbeit (auch Studienarbeit genannt). Zwar unterscheidet diese sich als Themenarbeit inhaltlich von einer Hausarbeit, in der Du einen Fall gutachterlich löst. Dennoch lernst Du in der Hausarbeit wichtige Fähigkeiten, die Du später für Deine Seminararbeit benötigst:
- Literaturrecherche und Auswertung
- Quellenarbeit und Zitierweise
- Das Erstellen der Verzeichnisse
II. Wie schreibt man eine Jura Hausarbeit?
In diesem Artikel gebe ich Dir hilfreiche Tipps, wie Du Deine Hausarbeiten effektiv angehen und am Ende eine möglichst gute Note erzielen kannst. Dabei spreche ich aus der Perspektive Deiner Korrektoren, da ich früher selbst jahrelang juristische Hausarbeiten korrigiert habe.
Von der Gliederung über die Recherche bis hin zum Schreibprozess werden wir verschiedene Aspekte beleuchten, die Dir dabei helfen werden, eine erfolgreiche juristische Hausarbeit zu verfassen. Hierbei gehe ich chronologisch vor und beginne mit Tag 1, an dem Du Deinen Sachverhalt zum ersten Mal liest.
Zum Orientieren: Ablauf einer juristischen Hausarbeit
- Sachverhalt + Bearbeitervermerk
- Lösungsskizze erstellen
- Recherche in der Bibliothek
- Schreiben der Hausarbeit
- Zitierweise + Quellenangaben
- Wie sieht der Aufbau der Hausarbeit aus?
- Korrektur
- Abgabe
1. Erstes Lesen des Sachverhalts und Bearbeitervermerks
In der Hausarbeit musst Du einen Fall gutachterlich lösen. Insofern unterscheidet sich die Herangehensweise nicht so sehr von einer juristischen Klausur.
Auch für die Hausarbeit gilt, dass der Sachverhalt gründlich gelesen werden muss. Der Sachverhalt ist gleichzeitig die Grenze Deiner Argumentation: Du darfst nichts, was dort nicht steht, hineininterpretieren oder den Sachverhalt verändern.
Der Bearbeitervermerk gibt Dir den Arbeitsauftrag. Auch hier werden leider häufig Fehler gemacht, indem manche Bearbeiter im Umgang mit den Anforderungen nicht aufmerksam genug sind, was die Anfertigung von Hausarbeiten betrifft. Z.B. im Strafrecht kann sich die Strafbarkeit nur auf bestimmte Personen beziehen.
2. Eine ausführliche Lösungsskizze erstellen
Als Nächstes musst Du eine ausführliche Lösungsskizze des Falls erstellen.
Mein Tipp dazu: Nimm ein gutes Skript zur Hand und erstelle eine Lösungsskizze, wie Du sie auch in der Klausur erstellen würdest. Da eine Hausarbeit naturgemäß tiefer in die Diskussion und Prüfung der einzelnen Normen oder Tatbestandsmerkmale geht als eine Klausur, solltest Du Deine Skizze mit einem ausführlichen Lehrbuch weiter präzisieren.
Hinweis: Zitieren darfst Du das Skript hingegen nicht. Aus Sicht der Professoren ist ein Skript kein „wissenschaftliches“ Werk. Ob das x-te Lehrbuch zu einem Rechtsgebiet so viel zur wissenschaftlichen Grundlage beitragen kann, sei an dieser Stelle bewusst dahingestellt …
3. Die richtige Recherche in der Bibliothek
Nachdem Du mit Deinem Skript und Lehrbuch zunächst Deine Lösungsskizze erstellt hast, solltest Du nicht wild drauflosschreiben. Das führt oftmals dazu, dass Du Dich verrennst und die Schwerpunkte falsch setzt.
Erst nach einer eingehenden Recherche siehst Du, wo die Schwerpunkte liegen und welche unterschiedlichen Ansichten hierzu in Rechtsprechung und Literatur vertreten werden.
Zur Recherche für Deine Hausarbeit in Jura habe ich bereits einen ausführlichen Artikel für Dich verfasst:
Tipps & Tricks: Die richtige Recherche für Deine Jura Hausarbeit
a) Tipp zur effizienteren Arbeit
Schreibe Dir die jeweiligen Quellen immer an die betreffende Stelle in Deine Gliederung. So gehst Du sicher, dass Du nicht x-mal eine und dieselbe Quelle suchst.
Z.B. liest Du einen Aufsatz zur Abgrenzung von dolus eventualis und bewusster Fahrlässigkeit im Strafrecht AT. Dann schreibst Du Dir diese Quelle an die betreffende Stelle Deiner Gliederung, wo sie relevant wird. Das kann z.B. der subjektive Tatbestand der Körperverletzung gem. § 223 I StGB sein.
b) Problem: Was tun, wenn Bücher fehlen?
Versteckte Bücher oder herausgerissene Seiten sind leider kein Vorurteil, sondern ein recht häufiges Problem. Du solltest aber nicht unter dem schlechten Charakter einiger, weniger Kommilitonen leiden. Man kann hier leicht Abhilfe schaffen:
Erstens solltest Du immer alle analogen Quellen kopieren. Das empfiehlt sich unabhängig von der Problematik verschwundener Bücher. Wenn Du alle relevanten Quellen vorhanden hast, musst Du nicht ständig neu recherchieren und sparst viel Zeit. Das gilt übrigens auch für digitale Quellen. Speicher also z. B. den Aufsatz aus BeckOnline ab.
Zweitens kannst Du zur Not in eine alternative Bibliothek einer anderen juristischen Fakultät ausweichen. Auch viele zentrale Universitätsbibliotheken oder Zentralbibliotheken (z.B. die Staatsbibliothek in Berlin, Leipzig oder Frankfurt am Main) haben eine große Auswahl juristischer Literatur, auf die Du zugreifen kannst.
4. Das Schreiben der Hausarbeit
Im Gegensatz zu einer Klausur muss das Gutachten in einer Hausarbeit mehr in die Tiefe gehen. Du musst also z.B. bei einem Meinungsstreit noch mehr Ansichten darstellen. Auch sind die in der Hausarbeit angelegenen Probleme umfangreicher als in einer Klausur.
a) Welche Punkte sind besonders wichtig? Was macht eine gute Hausarbeit aus?
- Vertretbare Lösung mit richtiger Schwerpunktsetzung und Problembewusstsein.
- Klare und logische Argumentationsstruktur.
- Richtiger und übersichtlicher Aufbau entlang der Prüfungsschemata.
- Präzise und verständliche Sprache, einschließlich Beachtung des Gutachtenstils und Verwendung der korrekten Fachtermini.
- Wissenschaftlichkeit: korrekte Zitierweise, umfassende Auswertung der Rspr. und Literatur, richtige Verzeichnisse.
Wie Du siehst, decken sich die vier ersten Punkte mit denjenigen Anforderungen, die auch eine gute Klausur erfordert. Bei beiden musst Du ein juristisches Gutachten lösen (in der Hausarbeit ist dieses natürlich umfangreicher). Bei der Hausarbeit kommt dann im Grunde nur noch die Wissenschaftlichkeit hinzu.
b) Wie wird ein Meinungsstreit in der Hausarbeit dargestellt?
Du stellst den Meinungsstreit ebenso wie in der Klausur dar. Hierzu haben wir einen umfassenden Artikel für Dich: Darstellung eines Meinungsstreits in Jura
Dabei solltest Du immer der herrschenden Meinung folgen. Hausarbeiten (genauso wie Klausuren) sind in 95 % der Fälle nicht drauf ausgelegt, dass man ins Hilfsgutachten muss. Sofern das doch der Fall ist, solltest Du Deine Lösung noch einmal kritisch überdenken.
c) Meine Hausarbeit entspricht eins zu eins einem Urteil?
Achtung bei Hausarbeiten, denen eine (aktuelle) Gerichtsentscheidung zugrunde liegt. Hier muss man stets kritisch sein und genau prüfen, ob der Ersteller der Hausarbeit nicht die eine oder andere Abweichung von der Entscheidung eingebaut hat.
Selbst, wenn die Entscheidung fast eins zu eins wiedergegeben wurde, führt bloßes „Abschreiben“ nicht zwangsläufig zu einer guten Note.
Ein Gericht schreibt nun einmal ein Urteil und kein Gutachten. Im Urteil stellt man nur die entscheidungserheblichen Gesichtspunkte dar. Im Gutachten werden sämtliche Gesichtspunkte und Argumente berücksichtigt.
Auch interessieren sich Gerichte oft wenig für Rechtsansichten, die nicht vom BGH, sondern nur in der Professorenschaft vertreten werden. In einer juristischen Hausarbeit ist die saubere Darstellung der Ansichten der Rechtswissenschaft hingegen entscheidend.
5. Zitierweise und Quellenangaben
Neben dem Inhalt ist auch die Zitierweise mitsamt richtiger Quellenangabe in den Fußnoten wichtig, um in der Hausarbeit eine gute Note zu erzielen. Hierbei kommt es auf eine wissenschaftlich korrekte Zitierweise an. Wie diese genau auszusehen hat, dazu habe ich bereits zwei sehr ausführliche Artikel verfasst, die ich Dir an dieser Stelle verlinke:
Teil 1: Die richtige Zitierweise in juristischen Arbeiten
Teil 2: Die Feinheiten einer guten juristischen Zitierweise
Hinweis: Die Zitierweise ist nicht nur aus rechtswissenschaftlicher Sicht wichtig, sondern gewährleistet auch, dass Du kein Plagiat abgibst, indem alle Zitate korrekt angegeben werden. Fremde Gedanken sind nämlich stets mit einer Quelle in einer Fußnote kenntlich zu machen.
6. Wie sieht der Aufbau der Hausarbeit aus?
Auch der korrekte äußere Aufbau der Hausarbeit zählt zu den Formalien. Falls keine abweichende Reihenfolge seitens des Lehrstuhls vorgegeben wurde, ist folgender klassischer Aufbau üblich:

a) Deckblatt
Die Hausarbeit beginnt mit einem Deckblatt. Das Deck- bzw. Titelblatt enthält die Angaben zum Bearbeiter, das Thema und den Aufgabensteller. Häufig geben die Universitäten hierzu ein Muster aus. Das Deckblatt selbst enthält keine Seitenzahl.
Tipp: Nutzt dazu in den Optionen von Word bei den Seitenzahlen das Kästchen „erste Seite anders“.
b) Sachverhalt
Der Sachverhalt wird fehlerfrei bis zur Aufgabenstellung abgetippt (bzw. aus dem PDF kopiert), also ohne Angaben zu Formalia, Abgabedatum usw.
Der Sachverhalt erhält die Seitenzahl römisch „II“.
c) Inhaltsverzeichnis
Das Inhaltsverzeichnis hat ebenfalls römische Seitenzahlen.
Hier werden nicht nur die einzelnen Überschriften des Textes Seitenzahlen zugeordnet, sondern auch das Inhaltsverzeichnis als solches sowie das Literaturverzeichnis aufgenommen.
Als Gliederungsebenen sind A., I., 1., a), aa) und (1) üblich. Mehr als maximal fünf bis sechs Ebenen solltet Ihr in einer Arbeit dieses begrenzten Umfangs (je nach Fakultät zwischen 20 und 25 Seiten) nicht nutzen, da sonst die Arbeit zu stark zerklüftet wird.
Tipp: Falls Du die Formatvorlagen für Überschriften von Word nutzt, kannst Du im Anschluss das Inhaltsverzeichnis mit wenigen Klicks automatisch erstellen lassen.
d) GGf. Abkürzungsverzeichnis
Ein Abkürzungsverzeichnis ist bei juristischen Hausarbeiten grds. nicht notwendig, falls man sich keine Abkürzungen selbst ausdenkt. Das ist nicht zu empfehlen, da es den Korrektor irritiert. Man sollte daher nur die üblichen Abkürzungen nutzen. Ausreichend ist dann folgender Hinweis am Ende des Literaturverzeichnisses:
„Wegen der verwendeten Abkürzungen wird verwiesen auf:
Kirchner, Hildebert, Abkürzungsverzeichnis der Rechtssprache, 11. Auflage, Berlin 2024.”
e) Literaturverzeichnis
Das Literaturverzeichnis der Hausarbeit wird ebenfalls mit römischen Seitenzahlen nummeriert.
Im Inhaltsverzeichnis wird die gesamte zitierte Literatur alphabetisch geordnet aufgeführt.
Tipp: Word hat unter der Rubrik der „Absatzeinstellung“ eine Option zur automatischen alphabetischen Sortierung.
f) Das Gutachten
Der eigentliche Text der Arbeit beginnt mit der Seitenzahl arabisch 1.
g) Schlussversicherung (Eidesstattliche Erklärung)
Die Arbeit endet mit der bereits aus den Hausarbeiten bekannten Schlussversicherung, dass man die Arbeit ohne fremde Hilfe angefertigt hat.
7. Korrektur vor Abgabe der Hausarbeit
a) Inhaltliche Korrektur durch erfahrenen Juristen
Vergiss auf keinen Fall, Deine Arbeit noch einmal zu korrigieren. Lass sie am besten inhaltlich von einem erfahrenen Juristen, wie einem Lektor oder Repetitor, durchlesen.
b) Sprachliche Korrektur
Neben dem Inhalt sind natürlich auch Sprache, Ausdruck und Rechtschreibung absolut wichtig. Fehler sind an dieser Stelle unnötig. Die eigenen Fehler sieht man oftmals schwerer als diejenigen von anderen. Das geht mir genauso, wenn ich selbst einen Text schreibe. Daher solltest Du Deine Arbeit von Freunden im Hinblick auf Sprache und Rechtschreibung gegenlesen lassen. Es müssen auch keine Juristen sein.
8. Termin der Abgabe
Sofern Du die Hausarbeit noch in analoger Form gedruckt abgeben musst, plane genügend Zeit hierfür ein. Man sollte es generell tunlichst unterlassen, erst am letzten Tag der Frist fertig zu werden. Wenn dann etwas dazwischenkommt, kann es passieren, dass man nicht rechtzeitig abgibt und dann i.d.R. mit 0 Punkten bewertet wird. Das ist mehr als ärgerlich.
III. Kann man eine Jura Hausarbeit mit KI (Gemini, ChatGPT usw.) schreiben?
Studierende sollten es unterlassen, sich bei einer juristischen Arbeit auf KI zu verlassen, was den Inhalt angeht.
1. Die KI ist kein guter Jurist!
KI ist heutzutage schlicht noch nicht in der Lage, aus einem längeren Sachverhalt als Aufgabe ein juristisches Gutachten als Lösung zu schreiben. Auch eine Themenarbeit (z.B. Bachelorarbeit oder Seminararbeit in einem juristischen Seminar) kann KI nicht korrekt formulieren.
Wir haben hierzu bereits letztes Jahr einen Artikel Kann KI Deine Husarbeit schreiben? verfasst. Beim Schreiben dieses Artikels habe ich dieselbe Aufgabenstellung vom letzten Jahr noch einmal mit der aktuellsten Version von ChatGPT sowie Gemini getestet und das Ergebnis fiel nicht besser aus als letztes Jahr.
2. KI führt zu einem Plagiat
Außerdem ist das Erstellen von Hausarbeiten mittels KI genauso wie unerlaubtes Ghostwriting als Täuschung zu werten, die mit 0 Punkten bewertet wird. Mittlerweile setzen auch viele Universitäten sog. KI-Checker ein, und die Fälle von entdeckten Täuschungsversuchen häufen sich.
Dennoch kann man KI im Rahmen von juristischen Arbeiten gewinnbringend einsetzen: als Sprach- und Rechtschreibkorrektur. Empfehlenswert sind hier Quillbot und LanguageTool in der jeweils kostenpflichtigen Version. Der Preis für ein Monatsabo ist hier sehr gut investiertes Geld. Ich selbst nutze beide Programme beim Lektorieren rechtswissenschaftlicher Texte.
IV. FAQ zur Hausarbeit
Abschließend möchte ich noch auf die häufigsten Fragen eingehen, mit denen mich Studenten, die ich seit vielen Jahren im Rahmen meines Lektorats betreue, konfrontieren.
1. Wie lange dauert eine Jura Hausarbeit?
Wenn Du die Hausarbeit dezidiert angehst und jeden Tag konsequent arbeitest, solltest Du diese in ca. 3 Wochen abgeschlossen haben. Dies gilt, falls Du anstrebst, eine gute Bewertung zu erhalten.
2. Ist es möglich, eine juristische Hausarbeit in einer Woche zu schreiben?
Wenn Du keinen hohen Anspruch an die Note hast und nur bestehen möchtest, ist es durchaus möglich, eine Hausarbeit in 7 Tagen durchzuziehen.
Empfehlenswert ist dies jedoch nicht, da die Qualität bei einer so schnellen (und daher oft ungenauen) Anfertigung sehr leidet.
3. Wie viele Jura Hausarbeiten muss man schreiben?
Hierauf gibt es leider keine pauschale Antwort. Die Anzahl der Hausarbeiten im Jurastudium variierte je nach Fakultät sehr stark. In der Regel muss man aber min. drei Hausarbeiten im Jurastudium absolvieren.
Dazu kommen dann noch wissenschaftliche Arbeiten im Schwerpunktbereich. Hier muss man min. eine Seminararbeit (auch Schwerpunkthausarbeit genannt) schreiben. An manchen Unis musst Du vor der Zulassung zum Schwerpunkt außerdem noch eine Probeseminararbeit (auch propädeutische Seminararbeit genannt) schreiben.
4. Wie viele Quellen sollte eine Jura Hausarbeit haben?
Ein volles Literaturverzeichnis wirkt sich positiv auf die Note aus. Bei einer Hausarbeit von 20 Seiten sollten es schon 40 Quellen und bei einer mit 25 Seiten Länge 45-50 Quellen sein. Dadurch sieht der Korrektor gleich, dass Du Dich umfassend mit dem Thema auseinandergesetzt hast und Deine Lösung unter Berücksichtigung des einschlägigen Forschungsstands in der Rechtswissenschaft ausgearbeitet hast.
5. Wie viele Fußnoten sollte ich in der Hausarbeit haben?
Als allgemeine Regel gilt, dass Du jeden übernommenen Gedanken mit einer Quelle belegen musst. Andernfalls schreibst Du ein Plagiat. Andererseits musst Du es auch nicht künstlich mit Fußnoten übertreiben. 10 und mehr Fußnoten je Seite sind dann doch etwas zu viel des Guten und sollten vermieden werden!
Aus meiner Sicht sind 5 bis 6 Fußnoten je Seite (im Durchschnitt) ein guter Richtwert.
6. Wann sollte man die erste Hausarbeit im Jurastudium schreiben?
Du solltest Deine erste Hausarbeit nicht zu lange vor Dir herschieben. Je früher Du sie angehst, desto besser! Ich habe meine erste Hausarbeit gleich nach dem 1. Semester geschrieben. Das nimmt einem dann einiges an Druck, denn das Jurastudium wird mit der Zeit nicht leichter, sondern anspruchsvoller.
7. Was kann ich tun, wenn ich durch eine Hausarbeit gefallen bin?
Wenn Du durch die Hausarbeit gefallen bist, kannst Du eine Remonstration in Erwägung ziehen. Lies Dir hierzu gerne unseren Artikel durch: Die Remonstration im Jurastudium
Oftmals sind die Korrekturen aber leider rechtlich nicht anzugreifen. Daher musst Du die Hausarbeit im Normalfall wiederholen. An den meisten juristischen Fakultäten kannst Du eine Hausarbeit insgesamt zweimal wiederholen. Wenn Du durchgefallen bist, informiere Dich bei Deiner Fakultät darüber, wie viele Versuche Du insgesamt hast, damit Du Dich nicht plötzlich im letzten Versuch (und kurz vor der Exmatrikulation) befindest.
Fazit: Mit diesen Tipps wirst Du eine bessere Hausarbeit im Jurastudium schreiben
Die Erstellung einer juristischen Hausarbeit erfordert eine gründliche Recherche, eine klare Struktur und einen überzeugenden Schreibstil. Wenn Du meine Tipps befolgst, kannst Du Deine Hausarbeiten effektiv angehen und eine gute Note erzielen.
Wichtiger als die Hausarbeiten sind aber Deine Klausuren – schließlich ist das 1. Staatsexamen ein Klausurexamen. Wir unterstützen Dich gerne bei Deiner Klausurvorbereitung, egal in welcher Phase Deiner juristischen Ausbildung (Grund- und Hauptstudium, 1. Examen, 2. Examen) Du Dich gerade befindest. Wir sind an allen wichtigen Universitätsstandorten vor Ort und deutschlandweit als Jura Online Repetitorium für Dich da.
Vereinbare gerne Deinen individuellen, kostenlosen Beratungstermin.
Dr. Robert König
Lektor & Geschäftsführer des Jura Essentials Verlags
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Wir hoffen, Dir für Dein Studium oder Dein Referendariat hilfreiche Inhalte (Content) bereitgestellt zu haben. Wenn auch Du Dir auf dem Weg hin zum 1. Staatsexamen und dem 2. Staatsexamen den entscheidenden “Kick” nach vorne geben möchtest, informiere Dich hier gerne weiterführend über unsere Angebote.
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