- 5. April 2024
- Posted by: Dr. Robert König
- Category: Karriereperspektiven

Zusatzqualifikationen als Sprungbrett für eine juristische Karriere
Bei juristischen Berufen spielen die Prüfungsleistungen eine entscheidende Rolle, das steht außer Frage. Eine ordentliche Jura Examensvorbereitung ist damit dem Grunde nach unablässlich. Das ist klar. Die Examensvorbereitung stellt Deinen Hauptfokus dar. Muss sie auch. Dennoch können auch soziale und weitergehende fachliche Kompetenzen einen signifikanten Einfluss auf den beruflichen Werdegang haben. Schließlich reichen gute Noten allein nicht aus, um aus der Masse der Jurastudierenden herauszustechen. Das kann z.B. nach Abschluss des 1. Examens durch einen Doktor-Titel oder einen LL.M. (Master of Laws) geschehen. Was viele aber nicht wissen, ist, dass man bereits während des Jura Studiums wichtige Zusatzqualifikationen erlernen kann. Daher ist es wichtig, sich bei der Entscheidung für die Teilnahme an zusätzlichen Qualifikationsmaßnahmen nicht zu fragen „Ob?“, sondern vielmehr „Welche und wie viele?“. Bei den späteren Jobaussichten schauen die Recruiter nicht unhäufig auf Deine Zusatzqualifikationen im Jurastudium. Diese können letztlich nicht nur eventuell suboptimale Examensnoten gut ausgleichen, sondern zeigen dem Personalverantwortlichen vor allem, dass Du in der Lage warst “über den Tellerrand hinauszublicken”. Diese Fähigkeit ist, ob Du es glaubst oder nicht, in der Praxisarbeit vieler juristischer Berufe notwendig. Vor allem bei der Bearbeitung komplexer Fälle als Rechtsanwalt (Gestaltungsberatung z.B. bei M&A Transaktionen) ist das berühmte “Querdenken” um Lösungen für schwierige juristische und tatsächliche Probleme aufzufinden, einfach unverzichtbar. Daher: Lass uns gemeinsam anschauen, was dem Grunde nach “so alles geht”:
Arten von Zusatzqualifikationen
Die verschiedenen Zusatzqualifikationen lassen sich grob in 4 Bereiche einordnen: Fremdsprachen, juristische Soft-Skills, fachliche Vertiefung in bestimmten Rechtsgebieten und interdisziplinäre Zusatzausbildungen.
1. Fachspezifische Fremdsprachenausbildung
Viele Fakultäten bieten eine juristische Fremdsprachenausbildung an. Dies solltet Ihr nutzen, denn diese Kurse sind kostenlos. Für einen qualifizierten Sprachkurs zahlt Ihr später viele tausend Euro. Bei Betrachtung der Stellenausschreibungen großer Unternehmen oder Anwaltskanzleien wird schnell klar, dass ein hohes Niveau in Englisch heutzutage zum Standard gehört. Mit gutem Englisch allein kannst Du die Personaler also nicht beeindrucken. Allerdings sieht die Situation anders aus, wenn man eine zusätzliche Fremdsprache beherrscht. Besonders vorteilhaft ist es, eine Sprache zu sprechen, die in der heutigen Globalisierung eine wichtige Rolle spielt (z.B. Chinesisch oder Spanisch) oder eine sehr seltene Sprache (z.B. Norwegisch). Aber, man glaube es nicht: Selbst die russische Sprache ist ebenso sehr gefragt. Am Ende gilt die Aussage: Viel hilft hier wirklich viel! Je mehr Sprachen Du beherrschst, umso besser.
Aufgrund des wirtschaftlichen Aufschwungs vieler zuvor zurückgebliebener Länder werden diese Sprachkenntnisse immer gefragter. Wenn man jedoch eine äußerst ungewöhnliche Sprache beherrscht, kann man oft in einem speziellen Bereich landen, der ungeahnte Möglichkeiten bietet. Sprichst Du vielleicht koreanisch? Dann hast Du gute Karten. Eine größere Kanzlei, die vor allem Mandanten aus Korea betreut wird Dich mit dieser Fähigkeit sicher “mit Kusshand” nehmen. Selbstverständlich müssen ebenso Deine anderen juristischen Qualifikationen stimmig sein. Vor allem Deine Jura Examensnoten.
2. Soft-Skills als Jurist
Die Bedeutung der Soft-Skills ist für eine langfristige Karriere das A und O. Das Prädikatsexamen ist der Türöffner für die großen Kanzleien und Unternehmen. Wenn Ihr aber später auf der Karriereleiter aufsteigen wollt, sind die Soft-Skills viel wichtiger als die bloße fachliche Leistung. Schließlich zählt für die Partner der internationalen Wirtschaftskanzleien, dass Ihr als zukünftige Partner neue Mandanten akquiriert. Als Anwalt in einer kleinen Kanzlei sind diese Soft-Skills sogar noch wichtiger, denn die meisten Mandanten können mit der Examensnote wenig anfangen. Und auch eine Gerichtsverhandlung gewinnt sich häufig durch sicheres Auftreten, Verhandlungsgeschick und Rhetorik.
Auch in diesem Bereich der Zusatzqualifikationen bieten die Universitäten zahlreiche kostenlose Kurse an. Für uns Juristen interessant sind hier unter anderem Seminare zu Vertragsverhandlungen im juristischen Kontext, Rhetorik, Mediation und Vernehmungslehre. Auch wenn Du bereits mit Deinem Jura Studium ausgelastet bist: Nimm Dir die Zeit, um von diesen Angeboten Gebrauch zu machen! Nach Abschluss Deines Studiums kosten vergleichbare Kurse sehr viel Geld.
Des Weiteren hast Du als Student deutlich mehr Zeit für entsprechende Kurse als später im Referendariat und Berufsleben. Die Jura Regelstudienzeiten verlängern sich tendenziell aktuell (leider) eher, als dass diese sich verkürzen. Um die Studienzeiten besser zu planen, solltest Du Dir auch stets immer im Vorfeld eine langfristige Planung machen, vor allem eine Planung, wann Du Deinen Schwerpunkt machen möchtest. Ein wirklich durchdachtes und gut geplantes Jurastudium ist schon fast die halbe Miete. Denn was ist genauso kostbar wie Deine eigene Gesundheit? Deine Lebenszeit! Gehe mit ihr, selbst schon in jungen Jahren, so wie mit einem raren Gut um. Wie Du zum Beispiel etwas gegen Prüfungsangst im Jurastudium unternehmen kannst, zeigen wir Dir gerne, vor allem im Rahmen unserer Kurse mit Deinem effizienten Jura Einzelunterricht. Für die unteren Semester sehr gerne schon mit unserer effektiven Jura Nachhilfe. Die psychische Komponente in Deiner juristischen Prüfungslaufbahn, bereits schon im Rahmen der Jura Zwischenprüfung, ist nicht zu unterschätzen und sollte immer und stets Deine Aufmerksamkeit genießen.
3. Fachliche Vertiefung
Bereits während des Jurastudiums kann man an zahlreichen Universitäten zusätzliche Diplome und Zertifikate erwerben. Beispielhaft möchte ich an dieser Stelle nur die Angebote der Uni Passau nennen: Certificate of Studies in European, Comparative and International Law (CECIL); Certificate of Higher Education in Common Law sowie Studienzertifikat Osteuropäisches Recht.
Auch die Wahl des richtigen Schwerpunkts bringt Dir wertvolles fachbezogenes Zusatzwissen. So kannst Du im Rahmen des Schwerpunktstudiums beispielsweise Fachkenntnisse im gewerblichen Rechtsschutz oder Arbeitsrecht erlangen. Die möglichen Schwerpunkte und Rechtsgebiete sind vielfältig. Man sollte daher seinen Schwerpunkt mit Bedacht wählen und nicht nur nach den besten Durchschnittsnoten gehen.
4. Interdisziplinäre Zusatzqualifikation
In Unternehmen sind wirtschaftliche Grundlagen und Kenntnisse sehr gefragt. Es ist jedoch nicht unbedingt erforderlich, ein komplettes Studium der Betriebswirtschaftslehre oder Volkswirtschaftslehre zu absolvieren. Einige Universitäten bieten spezielle Studiengänge an, die beide Bereiche verbinden, oder es können auch einzelne Kurse der Wirtschaftswissenschaften belegt werden. An der Universität Mainz können Juristen unter anderem das „SQ-Zertifikat-Wirtschaft“ im Rahmen einer Zusatzausbildung erwerben, das sowohl Rechnungswesen als auch Wirtschaftspolitik umfasst. In Mainz bieten wir Dir übrigens auch ein effektives Jura Einzelrepetitorium an. Auch ein Jura Repetitorium im Wege der Kleingruppe ist möglich. Auch private Universitäten, wie die EBS Universität für Wirtschaft und Recht, haben mittlerweile das Bedürfnis nach besser wirtschaftlich gebildeten Juristen erkannt, und dementsprechend wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen ins Studium integriert.
Des Weiteren sind IT-Kenntnisse immer wichtiger. Das betrifft zunächst den richtigen Umgang mit den gängigen juristischen Datenbanken (insb. Beck Online und Juris), aber auch mit Standardsoftware wie Microsoft Word. Es ist erstaunlich, wie viele Jurastudenten Probleme haben, die Hausarbeiten ordentlich zu formatieren oder ein automatisches Inhaltsverzeichnis von Word anfertigen zu lassen. Nicht nur im Hinblick auf die baldige Einführung des E-Examens in allen Bundesländern ist es geradezu überlebensnotwendig, fehlerfrei und zügig mithilfe der Tastatur zu schreiben. Wer noch nicht das 10-Finger-System beherrscht, sollte sich so schnell wie möglich bei einem Kurs anmelden. Viele Universitäten bieten diese Kurse gratis an. Heutzutage sollte außerdem jeder Jurist zumindest Grundkenntnisse im Bereich der KI haben, da diese letztlich auch die juristische Arbeit der Zukunft elementar verändern wird.
LL.M., Promotion und Fachanwaltstitel
An dieser Stelle sei lediglich am Rande darauf hingewiesen, dass es auch nach der Jura Examensvorbereitung und dem erfolgreichen Bestehen der ersten juristischen Prüfung viele weitere, sehr sinnvolle Zusatzausbildungen und -qualifikationen für Juristen gibt. Besonders reizvoll sind der LL.M., der Doktortitel sowie ein Fachanwalt. Seht Euch hierzu gerne unseren betreffenden Artikel an.
Fazit
Schon während des Studiums der Rechtswissenschaften kannst Du wertvolle Zusatzqualifikationen sammeln, um für zukünftige Arbeitgeber attraktiver zu werden. Wenn Dein Examen kein „vollbefriedigend“ erreicht, so können Zusatzqualifikationen wie hervorragende Sprachkenntnisse oder betriebswirtschaftliche Fähigkeiten dafür sorgen, dass Du dennoch Deinen Traumjob bekommst.
Die vorgestellten Zusatzqualifikationen sollen jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die beste Qualifikation noch immer ein Prädikat im Ersten und Zweiten Staatsexamen ist. Um dieses Ziel zu erreichen, bietet Dir die Kraatz Group seit über 20 Jahren die beste Examensvorbereitung mit effektivem Einzel- und Kleingruppenunterricht, gerne auch in unserem Jura Repetitorium München, an. Egal, ob Du Dich bei der Akademie Kraatz auf das 1. oder bei der Assessor Akademie auf das 2. Examen vorbereitest, bei uns bist Du in den besten Händen. Unsere hochmotivierten Dozenten bringen Dich zu juristischen Höchstleistungen. Kontaktiere uns sehr gerne für einen kostenlosen Probetermin!
Dr. Robert König
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