- 16. Juni 2025
- Posted by: Mario Kraatz
- Categories: 1. Examensvorbereitung, 2. Examensvorbereitung

Lernplan erstellen für Dein 1. Jura Staatsexamen
Wenn Du Dich auf das 1. juristische Staatsexamen vorbereitest, ist ein strukturierter Lernplan unerlässlich.
In diesem Blogbeitrag werden wir detailliert besprechen, warum ein Lernplan wichtig ist, wie Du einen Lernplan in Jura erstellst und welche Strategien Dir helfen können, effektiv zu lernen. Wir werden auch spezifische Tipps (hier fließen sogar Tipps von Prüfern mit ein) geben, um sicherzustellen, dass Du alle relevanten Themen abdeckst und Dein Wissen bis zum Prüfungstermin frisch hältst. Denn dies sei vorab gesagt – auch Wiederholungseinheiten müssen eingeplant werden. Mit anderen Worten: kein Jura Lernplan ohne Wiederholung. Das ist die Ausgangsbasis einer jeden guten Examenvorbereitung in Jura.
Warum ist ein Lernplan für die Jura Examensvorbereitung unerlässlich?
Die Vorbereitung auf das 1. Staatsexamen ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Du wirst nach Abschluss Deines eigentlichen Studiums an der Universität ca. ein bis anderthalb Jahre mit der Examensvorbereitung beschäftigt sein. Ohne einen klaren Lernplan wird es schwierig sein, den Überblick über den gesamten Stoff zu behalten. Denn die Stoffmenge, die Du für das Examen beherrschen musst, ist riesig. Ein Lernplan hilft Dir, Deine Tage, Wochen, Monate und das gesamte Jahr strukturiert zu gestalten. Bereits für Deinen Freischuss gilt das, aber noch viel mehr, wenn Du Dich aktuell auf Deinen Jura Verbesserungsversuch bzw. die Notenverbesserung in Jura vorbereitest, oder gar im Zweitversuch in Jura (nach einem durchgefallenen Jura Examen) unterwegs bist.
Auf diese Weise lernst Du leichter und auch stressfreier. Du hast immer im Blick, was Dir noch für ein erfolgreiches Staatsexamen fehlt.
Hinweis: Es gibt auch Kandidaten, die ihre Examensvorbereitung in nur 6 bis 9 Monaten durchziehen. Auch hierbei ist ein Lernplan, am besten kombiniert mit effektivem Jura Einzelunterricht, elementar.
I. Inhaltliche Erstellung eines Lernplans
Im Folgenden möchten wir Dir die wichtigsten Eckpunkte mitgeben, worauf es bei einem Jura Lernplan für die Vorbereitung auf das 1. Examen Jura ankommt. Die Darstellung bezieht sich hier auf den Normalfall, dass Du nach dem abgeschlossenen Hauptstudium mit der Examensvorbereitung startest.
Wenn Du Dich in einer besonderen Situation befindest (z.B. im Examen durchgefallen bist oder den Verbesserungsversuch anstrebst), ist der Jura Examensplan zu modifizieren. Besondere Situationen erfordern einen individuellen Lernplan. Gerade auch, wenn Du Dich auf Deinen Letztversuch in Jura vorbereitest.
Unsere Dozenten helfen Dir gerne dabei, einen für Dich und Deine Situation passenden Jura Lernplan zu erstellen.
Nimm gerne Kontakt mit uns auf oder buche gleich online Deinen kostenlosen Beratungstermin.
1. Systematische Vorplanung
Bevor Du überhaupt einen Lernplan für Dich erstellst, musst Du erst einmal folgende Punkte beachten:
Reduziere so viele Verbindlichkeiten wie möglich. Je weniger Scheine Du noch machen musst und je weniger Arbeit Du im Nebenjob hast, desto besser ist Deine Vorbereitung auf das Jura Staatsexamen. Auch solltest Du sämtliche Praktika beendet haben, bevor Du mit der Jura Examensvorbereitung beginnst. Denn über eins musst Du Dir im Klaren sein: Die Examensvorbereitung ist ein Vollzeitjob. Eigentlich schon bereits ab dem 1. Semester, vor allem, wenn Du das Jurastudium mit voller Ernsthaftigkeit betreibst.
Tipp: Wenn Du Dir nicht sicher bist, wann Du mit der Examensvorbereitung beginnen solltest, lies Dir gerne unseren Artikel zum richtigen Zeitpunkt, um mit der Examensvorbereitung zu beginnen, durch. Eigentlich solltest Du schon ab dem 1. Semester voll durchstarten, gerne mit unserer Jura Nachhilfe.
2. Themeneingrenzung im Lernplan: Was muss ich überhaupt können?
Der erste Schritt bei der Erstellung eines Lernplans ist die Themeneingrenzung. Du solltest Dir die Juristische Ausbildungsordnung (JAO) Deines Bundeslandes besorgen und diese dann als Grundlage Deines Lernplans nehmen. Dort sind die Themenbereiche aufgeführt, die für Dein Examen relevant sind. Damit hast Du eine klare Grundlage, auf der Du Deinen Lernplan aufbauen kannst.
Auch ist es wichtig zu wissen, wie die einzelnen Rechtsgebiete gewichtet sind. Wenn Du z.B. wie in Hessen nur eine StGB Klausur schreibst, solltest Du die auf das Strafrecht entfallende Lernzeit anders gewichten, als wenn Du – wie in den meisten Bundesländern – zwei Strafrechtsklausuren schreibst.
Da in den meisten Bundesländern mehr Klausuren im Zivilrecht als in den anderen Rechtsgebieten geschrieben werden, sollte dem Zivilrecht mehr Zeit eingeräumt werden. Außerdem ist das Zivilrecht am umfangreichsten.
All diese Aspekte müssen in Deinem Jura Lernplan für das erste Staatsexamen berücksichtigt werden. Solltest Du einmal ein Jura Repetitorium besuchen, ist das einer der sogenannten Grundhygienefaktoren, um zu schauen, ob ein Repetitorium weiß, was es tut oder eben nicht.
3. Struktur des Lernplans & zeitliche Planung
Als Nächstes musst Du Deinen Examensplan inhaltlich und zeitlich strukturieren. Dabei sind insbesondere die folgenden Punkte wichtig:
Themen abdecken und Prioritäten setzen
Stelle sicher, dass Du alle drei Rechtsgebiete – Zivilrecht, Strafrecht und Öffentliches Recht – über Deine Lernzeit (i.d.R. 12-15 Monate) in Deinem Lernplan adäquat berücksichtigst.
Innerhalb der jeweiligen drei „Fächer“ solltest Du stets Prioritäten setzten. Verwende mehr Zeit auf die Hauptgebiete (z.B. BGB AT, Kaufrecht) als auf weniger examensrelevante „Randgebiete“ (z.B. Arbeitsrecht).
Auch innerhalb eines einzelnen Gebiets, wie den Vermögensdelikten im StGB BT, musst Du priorisieren. Es gibt bestimmte Delikte, die im Examen häufiger überprüft werden als andere. Beispielsweise sind Diebstahl, Betrug und Raub elementar wichtig, während die Geldwäsche eher ein Schattendasein fristet.
Die inhaltliche Gewichtung im Hinblick auf die Examensrelevanz der einzelnen Themen sollte sich auch im Aufbau des Lernplans niederschlagen.
Unsere erfahrenen Dozenten helfen Dir sehr gerne dabei, einen persönlichen Lehrplan für Dich zu erstellen. Einige unserer Repetitoren haben sogar eine langjährige Erfahrung als Prüfer am JPA und wissen daher genau, welche Themen besonders wichtig sind.
Woche für Woche lernen
Lerne nicht nur nach Rechtsgebieten, sondern integriere alle drei Bereiche in Deinen wöchentlichen Lernplan.
Innerhalb Deiner Woche solltest Du die einzelnen Tage dann mit Lernblöcken versehen. Also z.B. Besuch des Repetitoriums, Lernen mit einem Jura Skript, Klausurtag usw. Vergiss dabei die Wiederholungseinheiten nicht, denn ohne regelmäßiges Wiederholen kann man den „Kampf gegen das Vergessen“ nicht gewinnen.
Reihenfolge der Rechtsgebiete im Lernplan beachten
Im Zivilrecht solltest Du beispielsweise mit dem BGB AT beginnen, gefolgt von Schuldrecht AT, Schuldrecht BT und schließlich dem Sachenrecht usw.
Gleiches gilt für das Strafrecht (AT vor BT!) und das öffentliche Recht. Lerne zunächst das Allgemeine Verwaltungsrecht und die VwGO, bevor Du dich dem Baurecht oder Polizeirecht widmest.
4. Integration von Nebengebieten in den Lernplan
Es ist wichtig, auch die Nebengebiete parallel zu den Hauptrechtsgebieten zu lernen und dementsprechend in Deinen Lernplan zu integrieren. Beispielsweise kannst Du während der Zeit, in der Du BGB AT lernst, auch das Gesellschaftsrecht behandeln. Gleiches gilt für die StPO im Strafrecht und die Zivilprozessordnung (ZPO). Dies ist entscheidend, da die Nebengebiete im Staatsexamen häufig in die Klausuren eingestreut werden.
II. Integration von Lernmethoden und -strategien
Eine effektive Lernstrategie in Jura beinhaltet die Kombination verschiedener Lernmethoden.
Lies Dir hierzu gerne unseren Artikel zu der Pomodoro Technik durch. Auch ist es sinnvoll, beim Lernen möglichst verschiedene Sinne zu reizen, da sich so das Gelernte besser einprägt. Daher bieten wir unseren Teilnehmern z.B. auch Jura Online Lernvideos, die sie überall und jederzeit abrufen können (sog. Blended Learning).
Wenn Du an einem Jura Repetitorium teilnimmst, solltest Du Deinen Lernplan entsprechend an den Unterricht anpassen und die übrigen Zeiten um den Unterricht herum planen.
Hier sind einige allgemeine Tipps, wie Du Deinen Lernalltag gestalten kannst:
1. Wöchentliche Planung
Plane Deine Lernzeiten so, dass Du an mindestens fünf bis sechs Tagen in der Woche lernst. Ein freier Tag pro Woche ist wichtig, um Dich zu erholen und neue Energie zu tanken. Markiere Dir diesen Tag am besten in Grün in Deinem Lernplan. Das, unter anderem, hilft auch gegen Prüfungsangst in Jura.
An den Lerntagen solltest Du Dir Zeit für alle Rechtsgebiete nehmen und nicht nur isoliert ein Rechtsgebiet lernen.
2. Nachbereitung des Unterrichts
Nach dem Unterricht im Jura Repetitorium solltest Du die behandelten Themen nochmals eigenständig durchgehen. Schreibe die wichtigsten Punkte auf ein separates Blatt und füge sie Deinen Lernunterlagen hinzu. Das aktive Schreiben hilft, das Wissen zu festigen.
3. Wiederholungsplan
Implementiere einen regelmäßigen Wiederholungsplan in Deinen Lernplan. Ein Vorschlag wäre, jeden Freitag zwei Stunden für die Wiederholung von Zivilrecht, gefolgt von Strafrecht und Öffentlichem Recht einzuplanen. Dies hilft, das Wissen frisch zu halten.
Viele Studenten unterschätzen die Bedeutung des Wiederholens! Jedoch ist das Wiederholen genauso wichtig wie das Erlernen von neuem Stoff. Diejenige Materie, die Du am Anfang Deiner Examensvorbereitung gelernt hast, wirst Du ohne einen dezidierten Lernplan mit festen Wiederholungseinheiten schnell wieder vergessen. Letztlich ist die Jura Examensvorbereitung ein ständiger Kampf gegen das Vergessen.
4. Klausurenschreiben & Klausurtechnik
Ein weiterer wichtiger Aspekt Deiner Examensvorbereitung ist das Schreiben von Klausuren. Plane mindestens eine Übungsklausur pro Woche in Deinem Lernplan ein, um Deine Fähigkeiten im Klausurenschreiben zu verbessern. Du kannst daneben auch Lösungsskizzen (ohne Ausschreiben der kompletten Klausur) erstellen, um Deine Argumentationsfähigkeit zu trainieren.
Lesetipp: Unbedingt vermeiden! Häufige und typische Fehler in Jura-Klausuren
5. Die richtigen Lernmaterialien
Neben dem soeben angesprochenen Klausurentraining solltest Du auch im Übrigen vorrangig auf praktische, klausurenorientierte Skripte (wie unsere neuen Smart Skripte) und selbstgeschriebene Karteikarten setzen.
Lesetipp: Lernmaterialien im Jurastudium.
6. Effektive Lernzeiten & Zeitmanagement
Plane jeden Tag etwa acht Stunden für das Lernen ein. Achte darauf, dass Du Deine Lernzeit in zwei Hälften unterteilst: Die schwierigeren Themen solltest Du am Vormittag angehen, wenn Du noch frisch und konzentriert bist. Am Nachmittag kannst Du leichtere Themen oder Wiederholungen einplanen.
Weitere Tipps zum Zeitmanagement findest Du in einem separaten Artikel: Zeitmanagement im Jurastudium.
7. Belohnungen und Auszeiten
Um motiviert zu bleiben, ist es wichtig, sich kleine Belohnungen zu setzen. Das kann ein Treffen mit Freunden, ein Kinobesuch oder das Lesen eines Buches sein. Plane auch längere Auszeiten ein, um Dich zu regenerieren und neue Energie zu tanken. Auch diese Termine solltest Du in Deinem Lernplan festhalten.
Zum Ausgleich gehört es auch, sich gesund zu ernähren und ausreichend zu bewegen. Mit der Currywurst zum Mittag (so lecker sie für die eine oder den anderen auch ist) ist der Lerntag gelaufen.
Zusammenfassung: Lernpläne sind essenziell für Deinen Erfolg
Ein gut strukturierter Lernplan ist der Schlüssel zum Erfolg bei der Examensvorbereitung für das 1. Staatsexamen. Indem Du alle Rechtsgebiete angemessen in Deinem Jura-Lernplan berücksichtigst, Deine Lernmethoden variierst und regelmäßige Wiederholungen einplanst, kannst Du sicherstellen, dass Du bestens vorbereitet bist. Nutze die Zeit sinnvoll und bleibe motiviert! Viel Erfolg bei Deiner Examensvorbereitung!
Wenn Du weitere Unterstützung benötigst oder Fragen hast, zögere nicht, Dich an uns zu wenden. Die Kraatz Group, die Akademie Kraatz (Grundstudium bis 1. Examen) und die Assessor Akademie (2. Examen) sind stets nur einen Mausklick entfernt. Selbstverständlich helfen wir Dir auch bei der Erstellung Deines Lernplans.
Wir unterstützen Dich gerne (unter anderem) in unserem Jura Repetitorium Berlin, Jura Repetitorium Frankfurt a.M. oder Jura Repetitorium in Köln. Du kannst aber auch online Jura mit uns lernen: ganz einfach deutschlandweit über Zoom.
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RA Mario Kraatz
Gründer und Geschäftsführer der Kraatz Group
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